Der schwarze Baphomet in Binah


von Frater Photon

Eine musikgeführte, tiefe Trancereise in das Herz von Binah. Da die Erklärung nicht in der Audiospur ist, hier ein kleiner Aufsatz dazu, warum Binah so ein interessantes Reiseziel ist.

Geschlechter aus kabbalistischer Sicht

eine sehr unvollständige Zusammenfassung der Sicht auf die Geschlechtlichkeit aus kabbalistischer Sicht.

Bekannt ist ja der Etz Chaim, der Baum des Lebens mit seinen drei Säulen, von denen die äußeren Boaz und Jachin genannt werden. Diese Namen sind die Säulen des 1. Tempels zu Jerusalem und das bedeutet übersetzt: „In Kraft errichtet“, weshalb es logisch erscheint, die rechte Säule als Säule der Kraft und die Linke Säule als Säule der Form zu bezeichnen. Das wird auch oft getan. Insbesondere in älteren Texten wird jedoch die rechte Säule als männlich und die linke als weiblich betrachtet, wobei dabei klar gesagt werden muss, dass diese Bezeichnungen für zwei Grundkräfte des Alls stehen und mit unserer Auffassung von Geschlechtlichkeit wenig zu tun haben. Oder vielleicht doch?

Gerade in der heutigen genderfluiden Zeit, in der auch viele Verwirrungen zu diesem Thema entstehen, ist es sehr interessant zu sehen, dass die Kabbalisten schon vor vielen hundert Jahren eine sehr andere Sicht auf diese Thematik hatten. Daraus ergeben sich ein paar sehr interessante, zunächst als bizarr empfundene Zuschreibungen:

  • So ist Aggression etwas Weibliches. Liegt als Geburah mitten in der weiblichen Säule. Und zwar, weil die (wahre und berechtigte) Aggression stets aus einem Uterus-Gefühl heraus entsteht. Das heißt man zeiht eine bewahrende Grenze um etwas, das bewahrt und geschützt werden soll oder muss. Das heißt es ist eine formbildende Kraft.
  • Umgekehrt ist Geburt ein männlicher Vorgang, weil er Kraft in Form verwandelt.
  • Ebenso die Emotion. Solange sie ungestalt und unbenennbar ist, also in ihrer reinen Form der Entstehung, ist sie etwas zutiefst Männliches in Netzach.
  • Das Gegenteil davon ist Hod. Alles was (kodifiziertes) Wissen ist, bedeutet Formgebung und ist damit weiblich. Man hat dadurch eine Möglichkeit, damit begrifflich umzugehen, aber man hat es durch das Kodifizieren und in die Form bringen auch ein Stück weit getötet.

Das Interessante an Binah, der Wurzel der Säule der Form, bzw. der weiblichen Säule ist, dass es zwei Aspekte von Weiblichkeit im kabbalistischen Universum gibt:

  • AMA. Das ist die Hohepriesterin. Darin liegen Weisheit – auch eine zutiefst weibliche Angelegenheit, Seele und Tiefe. Aber AMA ist unfruchtbar und hat eine gefährliche Nähe zur allverschlingenden Urmutter. Hier finden wir auch einen starken Todesaspekt.
  • AIMA. Das ist die Herrscherin. Das ist der ganze Bereich der Venus. Zunächst als Gartengöttin, also all das Sprießen und ewige Erneuern, die ganze Fruchtbarkeit, aber eben auch die LIebe, die Schönheit und die Kunst. (Das I ist Jod, ein Phallussymbol – dadurch hat die Form die Kraft, weitere Formen zu gebären).

Ein weiterer sehr interessanter Aspekt von Binah ist, dass wir hier nicht nur die Doppelwurzel der Weiblichkeit haben, sondern mit Saturn auch den rechten Hüter der Schwelle und dass an dieser Stelle der Ursprung des Lebens und des Todes zusammenfallen.

Wichtig ist, dass hier Materie und Form keinesfalls diese geistlose Materie darstellt, wie sie von der Wissenschaft gesehen wird. Form ist nicht einfach nur Material.

Vorbereitungen

Abgedunkelter Raum, eine brennende Kerze in der Mitte, vorzugsweise schwarz. Bequeme Sitz- oder Liegeposition. Liegen kann problematisch sein, ein Einschlafen sollte unbedingt vermieden werden. Die Reise dauert ca. 40 Minuten, am Ende wird ein paar Minuten getanzt.

Die Meditation

Im Folgenden wird die Meditation mit verschiedenen Audiotracks zum Download, sowie verschiedenen Musikstücken vorgestellt. Alle Teile, bzw. Youtube-Links sollten hintereinander gehört werden.

TEIL 2 – Ein Stück von „Die Form“:

AUSKLANG DER MEDITATION:

Am Ende empfiehlt es sich als Bannung zu tanzen, zum Beispiel zu den folgenden Stücken: