Kawa Pohr

Dieser Artikel stammt ursprünglich vom englischen Blog der britischen IOT-Sektion und wurde von Frater Fuchs übersetzt.

Hier findest Du den englischen Original-Artikel: LINK

Von Dave Lee & Peter Mastin

Teil 1 – Die Geschichte

Bereits 1993 erschuf meine IOT-Gruppe einen heilenden Servitor. Ich gehe davon aus, dass die meisten Leser*innen dieses Blogs mit dem Konzept eines Servitors vertraut sind, aber zur Sicherheit: Es handelt sich um einen Hilfsgeist, meist einen, den man zuvor selbst erschaffen hat, der eine klar definierte Aufgabe für einen erfüllt. Dieses Wesen war von Anfang an mehr als ein gewöhnlicher kleiner Servitor. Wir gaben ihm mehr reines Chaos, sodass es über größere Freiheitsgrade verfügt und in der Lage ist, komplexere Entscheidungen zu treffen. Damit gehört es zu jener eigenartigen Klasse von Entitäten, die mehr sind als ein Servitor, aber nicht so komplex und autonom wie ein(e) Gott/Göttin. Ich werde ihn hier einfach als einen Geist bezeichnen.

Solche Geister entstehen aus Gruppenmagie – mit anderen Worten, es handelt sich um Egregor-Geister. Wir haben einige Beispiele solcher Geister innerhalb des IOT, von denen die meisten zu irgendeinem Zeitpunkt in die weite Welt entlassen wurden oder noch werden. Einer davon ist IZAWA – ein Geist, dessen Aufgabenbereich die Unterstützung psychedelischer Gnosis ist. Dieser wurde schrittweise über die Breaking-Convention-Konferenz und andere Nicht-IOT-Veranstaltungen in die Welt eingeführt.

Der Heilungsgeist hat im Laufe der Zeit mehrere Veränderungen durchlaufen. Als wir ihn erstmals erschufen, hatte er weder einen Namen noch eine Sigille, besaß aber bereits das zusätzliche Chaos. Er wurde so konzipiert, dass er auf jeder Ebene heilen kann, da er mit heuristischer „Experten-Software“ in Bezug auf die menschliche Existenz ausgestattet ist. Er bewertet also, was benötigt wird, und verwandelt sich dann in das, was diese Heilung ermöglicht.

Er wurde 1993 kollektiv erschaffen und hatte bis 1994 bereits eine weitere Dimension seiner selbst ausgebildet, wie ich in diesem Jahr beim Scrying feststellte. Er hatte sich ein Zuhause geschaffen: eine Pyramide aus grünem Laserlicht am Boden eines ozeanischen Grabens. Außerdem hatte er sich selbst eine gewaltige und uralte Vorgeschichte erschaffen, was seinen dramatischen Glamour erheblich steigerte – und das ist bei Geistern immer eine gute Sache. Ich war nicht das einzige Gruppenmitglied, das diese neue Form wahrnahm; ich erhielt auch einen Bericht von jemandem, der sich weit entfernt befand und nahezu dasselbe sah wie ich.

1995 erhielt der Geist – durch eine andere Gruppe – seinen Namen. Um einen großen achteckigen Altar versammelt, riefen wir ihn und erspähten seinen Namen und seine Sigille. Er heißt KAWA POHR.

Zu diesem Zeitpunkt befand er sich eindeutig in einem Evolutionsprozess. Mehrfach wurde seine Präsenz auch von Nicht-Mitgliedern wahrgenommen, häufig hinter einer gewissen Verkleidung, von der der Geist annahm, dass sie dem jeweiligen Empfänger gefallen und die Heilung wirksamer machen würde.

1997 wurde er im Rahmen einer Reihe intensiver magischer Arbeiten gegen das HIV-Virus in die magische Welt entlassen. Eine Gruppe namens Temple T, geleitet von Peter Mastin, installierte eine riesige, industriell dimensionierte Version von KAWA POHR unter der Tanzfläche eines Londoner Veranstaltungsortes namens Turnmills. Dort befand sich Warriors, ein schwuler Tanzclub. Die Idee bestand darin, die intensive kollektive Energie aus Musik, Tanz, Chemognosen und sexueller Energie zu nutzen, die den Dancefloor durchdrang. Temple T platzierte einen Trigger-Track mit dem KAWA-POHR-Mantra zu einem bestimmten Zeitpunkt im Abend-Playlist und integrierte Sigille in einige der Lichteffekte. Bevor der Club öffnete, führten wir ein Ritual auf der Tanzfläche durch und erschienen am Ende der Nacht erneut – in Roben –, um die Arbeit abzuschließen. Die Einbindung in den Club war also recht umfassend und beruhte auf der Kooperation der Veranstalter. Es wurden zahlreiche tiefgreifende Remissionen berichtet, darunter massive Anstiege der T-Lymphozyten-Werte sowie eine Rückbildung des Kaposi-Sarkoms. (Mehr über Temple T findet sich in diesem Interview mit Peter Mastin im Fortean Times.)

Die Pathworking-Anleitungen für den ursprünglichen Servitor finden sich in meinem Buch Chaotopia!, doch hier folgt die vollständige „Suite“ der Pathworkings.


Teil 2 – Die Pathworkings

Version 1: Arbeit an dir selbst und deiner Gruppe

Schließe deine Augen. Überlege dir, was du aus dieser Sitzung benötigst.

Es ist Dämmerung. Du befindest dich an einem Strand, vom sprühenden Wind gepeitscht, während das Meer in der Nähe brandet. Das Licht schwindet rasch.

Du wirst dir eines langsamen Pulsierens bewusst, eines herzschlagartigen Infraschall-Rhythmus. Der Herzschlag klingt weiterhin in deinem Geist nach … Allmählich beginnst du, Silben wahrzunehmen, dumpfe Echos eines Wortes … Beginne, diesen Herzschlag laut zu vibrieren:
„… munumm munumm …“
Der Klang steigert sich zu einem Mantra:
„… munumm munumm munumm munumm munumm …“

Als du aufs Meer hinausblickst, bemerkst du unter der Wasseroberfläche ein schwaches schimmerndes Licht.

Das Licht wird heller und blitzt in zarten Farben. Ein Kreis flackernder Lichter spielt über dem Meer, wie ein Ausschnitt aus einer Aurora. Rufe den Namen des Servitors:
„KAWA POHR, KAWA POHR …“

Plötzlich bricht eine massive, wabernde Kugel aus dem Meer hervor und schwebt in der Luft. Sie ist milchig-weiß, mit Blitzen von Oktarin, Gelb, Grün und Rosa. Sie bewegt sich direkt auf dich zu und hüllt dich ein. Du sinkst in sie hinein, bis du vollständig von ihr umschlossen bist. Um dich herum winden sich Bahnen farbigen Lichts, die Dich harmonisieren und stärken.

Dies kann bereits so weit sein, wie du gehen musst …


Version 2: Eine tiefere Heilungserfahrung

Du findest dich in der Kugel schwebend über dem Ozean wieder. Der Servitor sinkt ins Wasser hinab und nimmt dich mit sich. Abwärts, immer weiter hinab tauchst du, das Wasser wird dunkler und dunkler, in das dunkle Herz des Ozeans, in die Tiefe. Hier gibt es kein Licht, außer dem Licht des Servitors selbst.

Lass deine Wahrnehmung das Meer durchdringen … hinab, hinab in ozeanische Stille … hinab, hinab in eine dunkle Ruhe, in der fernes Licht flackert und pulsiert. Während du weiter sinkst, siehst du ein schwaches Leuchten … hier unten ist etwas, und du steuerst direkt darauf zu. Ein grünlicher Schein erfüllt dein Blickfeld, und plötzlich wird das Objekt klar: ein Trapez, eine abgeschnittene Pyramide, bestehend aus starkem ozean-grünem Licht, eingefasst von metallischem Violett. Dies ist eine weitere Phase von KAWA POHR, dies ist sein Zuhause, dies ist der Ort für tiefe Heilung. Die Kugel tritt in das Trapez ein, und du siehst das Innere: ein Labyrinth aus sich verschiebendem grünem Licht, schimmernde Unterwasser-Strahlkraft, die in deine Zellen eindringt, dich revitalisiert und dich lehrt, dich selbst zu heilen.


Version 3: KAWA POHR zu einer weit entfernten Person senden

Arbeite Version 1 bis zu dem Punkt aus, an dem die Kugel über dem Meer erscheint.

Teile KAWA POHR mit, zu wem du ihn sendest und was zu tun ist.

Bereite nun den Start des Servitors in die Äther vor. Wenn ihr in einer Gruppe arbeitet, fasst euch an den Händen und bildet einen Kreis. Am Ende des Countdowns werden wir den Servitor mit einem kräftigen Ausatmen und einem Schub aus Stimme und Energie aus unserem aurischen Raum hinausschleudern. Nimm das Mantra wieder auf und speise den Servitor mit Kraft:
„… munumm munumm munumm …“

Fahre mit dem Mantra fort:

„………10…………9………….8……..7… 6…… 5……. 4……….3……2……….1…………. JETZT!“


Dave Lee ist Autor mehrerer Bücher, darunter Chaotopia!, Bright From the Well und Life Force: Sensed Energy in Breathwork, Psychedelia and Chaos Magick. Besuche seine Website und melde dich für seinen Newsletter an.