von Soror Rael
Im heidnischen Jahr gibt es 8 Feste und jedem Fest sind 3 Runen zugeordnet, somit wird das gesamte Futhark (Runenalphabet) durchlaufen. Althergebracht sind es mehrere Walpurgis-Nächte, nämlich insgesamt 9, und sie enden mit dem Wonne-Vollmond im Mai, traditionell ist natürlich der 30. April der eigentliche Festtag/-nacht. In dieser Nacht wird eine HOCH-zeit gefeiert, symbolisiert durch Odhin und Freya, der Frühling ist nun endlich da, und die Fruchtbarkeit wird gefeiert (wie man das macht, bleibt jedem selbst überlassen). Es gibt noch eine dritte wichtige Figur bei diesem Fest – nämlich der Lattichkönig, der die Energien zum Fließen bringt und animiert das Alte loszulassen um Neuem Platz zu machen. Beginnen tut dieses Fest mit Wettkämpfen unter den Männern und Schabernack von den Frauen, die auch das Freudenfeuer entzünden. Dieses Feuer dient auch dazu alte Sachen, die man nicht mehr will bzw. die die Unfruchtbarkeit symbolisieren zu verbrennen. Später am Abend hüpft man dann auch paarweise über das Feuer, sozusagen der Sprung ins neue Jahr. Hip! Hip! Hurray! It’s 1st of May! Outdoors Fucking starts today!
Ritual-Ablauf:
vor dem Ritual: Wettkämpfe und Schabernack, Feuer entzünden
- IAO
- Hammar-Bannung
- Runensingen
- Lattichkönig, Odhin, Freya (werden von Teilnehmern invoziert), am Höhepunkt
- Weihung des heiligen Mets Odhroerir
- Tanzen, singen, musizieren, rasseln, und vor allem es sich gut gehen lassen
- Feuerspringen (ev. Paarweise, Fruchtbarkeitssymbol fürs nächste/kommende Jahr)
IAO Hat den Sinn den Anfang zu setzen, und unser aller Aufmerksamkeit und Konzentration zu wecken.
Hammarbannung Dies ist die Platzsicherung, man zieht (von oben nach unten, von links nach rechts) in jede Himmelsrichtung beginnend im Norden und einmal nach oben und unten das Zeichen des Hammars, und intoniert dabei „Hammar“. Hammar symbolisiert den Hammer von Thor namens „Mjöllnir“, und man bittet Mjöllnir bei jeder Richtung diesen heiligen Platz zu weihen und Wache zu halten. Hammar i Nordhri (Austri, Sudhri, Vestri, yfer mer, under mer) helga ve thetta ok hald vördh.
Runen Runen sollte man immer mit der Zahl 3 kombinieren, eine günstige Zahl für Runenmagie. Hier wird jede Rune 9mal gesungen, entweder man wählt (9x 9x 9x) oder 3x(3x 3x 3x). Zusätzlich zum Runensingen kann man währenddessen auch die Runen-Stadha stellen, hier ist eine bestimmte Körperhaltung gemeint. (empfohlene Literatur: Edred Thorsson, Handbuch der Runenmagie; Freya Aswynn – Blätter von Yggdrasil) Mannaz Steht für den Menschen, beide Geschlechter, Zusammenarbeit zwischen den Menschen (linke Hand auch rechte Schulter, rechte Hand auf linke Schulter) Laguz Steht für die Lebenskraft, die fließenden Energien, für Wasser, mitunter eine Rune vom Lattichkönig. Lautbildend findet man diese Rune auch in den Wörtern: engl. Lake, Lauch, lat. Lavare… (stehend, beide Arme parallel vor sich gestreckt, mit 45° nach unten schauend) Ingwaz Steht mit dem Gott Ing in Verbindung, der Gott der Fruchtbarkeit, sexuelle Energien, Wachstums- und Reifungsperiode, Fruchtbarkeit (beide Arme angewinkelt auf sich ruhend, Hände am Schambein treffend)
Götter Dazu sei gesagt, dass am besten schon 2-3 Wochen vorher es klar sein sollte, wer welchen Gott/Göttin beim Ritual invoziert, um sich auch mit den Eigenschaften vorher beschäftigen zu können und um eventuelle Insignien zum Fest mitzunehmen. Lattichkönig/Wasservogel Er ist die personifizierte Fruchtbarkeits- und Wachstumskraft, der Frühling selbst, er wird mit Wasser begossen und schließlich geht er in einen Wasserteich (feuchte Wiese, falls kein Teich vorhanden), und wird dort von 2 Mädchen in Empfang genommen, die ihn dann 3x untertauchen bzw. kräftig badenJ und seiner Umhüllung (grünem Laub) entledigen. Das Laubgewand wird danach aufs Feld gelegt bzw. Quellen und Brunnen geschmückt. Odhin Er ist der Gott der 9 Nächte lang am Baum hing und so die Runen fand. Er hat auch nur ein Auge, er tauschte ein Auge um das Wissen von Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit zu erlangen bzw. um mit einem Auge in die sichtbare Welt und dem anderen in die unsichtbare Welt zu blicken. Er wird invoziert für Weisheit, magisches Wissen, Macht, List, Unsichtbarkeit, Krieg, Heilungen, Rache und Flüche. Seine Totemtiere sind das Pferd (Sleipnir), der Rabe, der Wolf, der Adler und die Schlange. Er ist Krieger, Schamane und Wanderer. Seine magischen Gegenstände sind der Speer, der Stab und der Armreifen. Freyja Sie ist die bekannteste nordische Göttin und von ihrem Namen leitet sich auch unser Wort für Frau ab, wie auch Feier, frei sein, freien, Freitag (Venus zugehörend). Sie lehrte Odhin die Seidhr-Technik (Trance-Technik durch schütteln) und sie führt mit Odhin eine moderne Ehe. Sie wird invoziert für Liebe, Krieg und Hexerei. Sie hat auch die erste Wahl die gefallenen Krieger am Schlachtfeld auszuwählen, um sie nach Valhalla zu führen. Odhin und Freyja teilen sich die Gefallenen. Ihre magischen Gegenstände sind das Brisingamen (Halsband), Falkengewand und Handschuhe aus Katzenfell. Ihre Totemtiere sind die Katzen.
Heiliger Met/Odhroerir Aus der germanischen Götterlehre. Schluck der Weisheit. Dieser Trank wird vom Lattichkönig, Odhin und Freyja geweiht.
Mögen die Götter uns gewogen sein!
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