übersetzt von Frater Cino
Eine leicht abgewandelte Form des von Peter Carroll entwickelten Rituals, um einen Chaos-Vortex (Wirbel, Strudel) zu öffnen und wieder zu schließen. Das Vortex-Ritual ist ist eine vielseitig einsetzbare Technik, die sich auch hervorragend als Basis für weitere Arbeiten eignet.
- Aufrecht hinstellen.
- Einige tiefe, entspannende Atemzüge machen.
- Mit einem Fuß aufstampfen, und dabei „HUT“ rufen, was „anfangen“ bedeutet.
- Beide Arme und die Zeigefinger ausstrecken. Die Zeigefinger vor sich zusammenführen, dabei „XIQUAL UDINBAK“ sagen, was „manifestiere Chaos“ bedeutet. Dabei einen hellen Lichtpunkt an den Zeigefingerspitzen visualisieren.
- Die Zeigefinger nach oben und unten auseinanderziehen, um eine senkrechte Linie vor sich zu zeichnen, dabei „XIQUAL UZARFE, D’KYENG“ sagen, was so etwas wie „manifestiere Aether und die Planck’sche Konstante“ bedeutet. Der Aether ist voll brausenden Potentials, die Planck’sche Konstante ist hingegen die vollkommene Zusammenziehung auf den kleinsten Abstand, der in unserem Universum signifikant ist. Beim sprechen des Textes das astrologische Symbol für Saturn (♄) am oberen Ende der Linie visualisieren, und den griechischen Buchstaben Psi (Ψ) am unteren.
- Die Zeigefinger wieder zusammenführen, und dabei die Visualisierung der Linie und der Symbole aufrechterhalten.
- Die Zeigefinger waagerecht auseinanderziehen, dabei „XIQUAL KUDEX, EACHT“ sagen, was „manifestiere Licht und Dunkelheit“ bedeutet. An den Enden dieser Linie jeweils eine Sphäre des Lichts und eine der absoluten Dunkelheit visualisieren.
- Die Zeigefinger wieder zusammenführen, wie in Schritt 6, und dabei die Linien und Symbole weiterhin visualisieren.
- Eine weitere Linie mit den Zeigefingern ziehen, in einem 45° Winkel zu den den ersten beiden, mit den Worten „XIQUAL ASHARA, DIJOW“, das ist grob übersetzbar in: „Feuer und Luft manifestieren“ oder „Energie und Zeit“. Dabei wieder Symbole an den Enden der Linie visualisieren. Eine Vielfalt von Symbolen ist hier geeignet, inklusive selbst-entworfener. Die altmodischen alchemischen Dreiecke funktionieren natürlich auch.
- Die Zeigefinger wieder zusammenführen, und dabei die Visualisierung der Linie und der Symbole aufrechterhalten.
- Die letzte Linie! Im rechten Winkel zur derjenigen aus Schritt 9, mit den Worten „XIQUAL THALDOMA, NOBO“ (also etwa, „Wasser und Erde manifestieren“, oder Raum und Materie). Wie schon in Schritt 9, auch hier passende Symbole visualisieren.
- Nun etwas Zeit nehmen, um alle Linien und Symbole vollständig zu visualisieren. Die Farbe nicht kontrollieren, sondern einfach erscheinen lassen. (Dies kann ein Weg sein, das persönliche Oktarin zu entdecken).
- Nun „XIQUAL ONGATHAWAS“ sagen („manifestiere den Vortex“), und mit der linken Hand eine Geste wie zum in Schwung setzen eines Rades machen. Dies kann ein Fingerschnippen sein, oder eine ausholende Bewegung mit dem Arm.
- Den Atem verwenden, um den Schwung zu vergrößern. Mit jedem Ein- und Ausatmen, das Wirbeln immer schneller werden lassen. So lange weitermachen, bis der Eindruck dreidimensional wird, als ob man mit dem Arm hineinreichen kann.
- Der Vortex ist nun offen! Rufe: „XIQUAL CHOYOFAQUE“ (manifestiere das große Werk [der Magie]) oder einen anderen Willenssatz. Der Willenssatz kann in jeder beliebigen Sprache formuliert sein, es spielt wirklich keine Rolle. (Dies trifft auf jeden dieser Schritte zu. Eine seltsame Sprache wie Uranobarbarisch zu verwenden hilft allerdings dabei, den Geist abzulenken und damit den inneren Zensor).
Nun können weitere Arbeiten, die den Vortex voraussetzen, durchgeführt werden. Falls keine weiteren Arbeiten geplant sind, kann der Vortex schon wieder geschlossen werden. - Um den Vortex zu schließen, zunächst die Visualisierung wieder auffrischen.
- Mit dem Zeigefinger der linken Hand auf den Vortex zeigen und fragend „ANGBIX?“ („Wie?“) rufen. Dann den Mittelfinger dazu mehmen und „POHUTH?“ („Warum?“) rufen und dann schließlich den Daumen dazu nehmen und „WOKAC?“ („Was?“) rufen. Dies sind die drei grundlegenden Fragen des Materialismus, der Wissenschaft, der Spiritualität und der Religion, sowie der Magie, jedenfalls gemäß Carrolls Aeonischen Theorien. Alle drei Finger zeigen jetzt auf den Vortex.
- Das Dreieck, das von den drei ausgestreckten Fingern aufgespannt wird, stellt eine Art Drehknopf dar. Diesen Knopf im Gegenuhrzeigersinn drehen um den Vortex abzuschalten, und dabei „AEPALIZAGE“ („immanentisiere das Eschaton“) rufen.
Es ist natürlich jeder Einzelperson vorbehalten, Variationen dieser Technik zu finden, die ein besseres persönliches Ergebnis erzielen. Die Linien könnten z.B. in unterschiedlichen Ebenen im Raum gezogen werden, statt auf einer einzelnen Fläche.