Discordisches Invokationsritual des Sry Syadasti


von Frater Lucid 23

Prickel-Prickel, 68. Tag der Jahreszeit Verwirrung 3183 YoLD

Das folgende Ritual ist ein bisher nicht durchgeführter Versuch, die discordische Mythologie für praktische magische Arbeiten nutzbar zu machen. Dies dient nicht bloß der Glorifizierenug unserer geliebten Göttin (HEIL ERIS!): Die Autoren dieser Arbeit vertreten die Ansicht, dass das discordische Paradigma und die Arbeit mit selbigem enormes magisches Potential in sich birgt. Sei es zur Herstellung von Harmonie durch Arbeit mit dem Sacred Chao oder zur Störung dieser durch eine Manipulation des dynamischen Gleichgewichts des Hodge und des Podge. Durch gezielte Verschiebung des Hodge-Podge kann außerdem magisch nutzbare Energie freigesetzt werden (Dynap). Auch lässt sich durch den Einsatz discordischer Magie Chaos, Discord und Verwirrung stiften. Erleuchtung, Lachen, Bewusstseinserweiterung, etc. sind nur einige weitere mögliche Anwendungsschwerpunkte. Generell ist diese Thematik noch nicht sonderlich gut erforscht, weshalb hier im Laufe der Zeit wahrscheinlich zahlreiche weitere Aspekte folgen werden.

Einige Infos über Sri Syadasti:

Sri Syadasti Syadavaktavya Syadasti Syannasti Syadasti Cavaktavyasca Syadasti Syannasti Syadavatavyasca Syadasti Syannasti Syadavaktavyasca (für gewöhnlich bloß Sri Syadasti genannt) ist der Prinzipia Diskordia zufolge ein indischer Guru und Prinz, geboren im Peyotl-Stamm, Sohn des Edlen Häuptlings Sonnenblumensamen und der Squaw Merry Jane. Er ist der Patron der Diskordianer vom psychedelischen Typ. Als Apostel der Eris und Patron der Jahreszeit der Verwirrung ist sein Feier-Tag am 5. Cfn. Die Prinzipia Diskordia bezeichnet ihn zudem als denselben Apostel, aber nicht dieselbe Person wie St. Gulik den Breiten, dem Ehrlichen Buch der Wahrheit zufolge nicht identisch nur in Zeit, Raum, physischen Merkmalen und Persönlichkeit.

Ebenfalls in der Prinzipia Diskordia wird dort die Sri-Syadasti-Schule der Spirituellen Weisheit in Wilmette erwähnt, die offenbar in Konkurrenz zur Patamunzo-Lingananda-Schule der Höheren Spirituellen Weisheit in Skokie steht.

Sein Name ist der Prinzipia Diskordia zufolge Sanskrit und bedeutet „Alle Erklärungen sind wahr in einem gewissen Sinne, unwahr in einem gewissem Sinne, bedeutungslos in einem gewissem Sinne, wahr und unwahr in einem gewissem Sinne, wahr und bedeutungslos in einem gewissem Sinne, unwahr und bedeutungslos in einem gewissem Sinne, und wahr und unwahr und bedeutungslos in einem gewissem Sinne.“

Mit ziemlicher Sicherheit ist der Name an die Prädikate (Saptabhangivada) der Jainistischen siebenwertigen Logik angelehnt.

  • Malaclypse der Jüngere: Prinzipia Diskordia
  • Lord Omar Ravenhurst: Das Ehrliche Buch der Wahrheit

Was wird für diese Arbeit benötigt?

  • Ein Stück Pappe oder Karton, auf welches die Glyphe von Sri Syadasti gezeichnet wird. Möglicherweise in einer entsprechenden Farbe aus der discordischen Farbleere von Cpt. Bucky Saia. Ansonsten tut es auch einfach schwarz, oder was auch immer gefällt oder passend erscheint. Man bedenke: Jeder Mensch ist ein discordischer Papst 😉
  • Ein paar Kerzen kommen auch immer gut.
  • Mary Jane zur Reinigung des Ritualraumes und als Opfergabe für Sry Syadasti sind zwingend notwendig. Hier können auch weitere psychedelische Substanzen gereicht werden.
  • Ein Kompass zur Bestimmung der Himmelsrichtung.
  • Roben, Bademäntel, irgendeine discordische Kutte oder garkeine Kleindung.
  • Möglicherweise eine magische Waffe.
  • Eventuell noch ein Audiowiedergabegerät, mit welchem der vollständige Name Sri Syadastis als Mantra während der Arbeit abgespeilt werden kann.
  • Eine hinreichend mutige, wahnsinnige oder gleichgültige Person, welche bereit und gewillt ist, diesen mächtigen Geist zu invozieren.
  • Super wäre natürlich ein großes Sacred Chao welches auf den Boden oder zur Wiederverwendung auf ein Tuch gemalt wird (siehe hier):

(von Soror MaV und Frater Lucid 23)

DURCHFÜHRUNG:

Man platziere die Glyphe in der Sri Syadasti zugeordneten Himmelsrichtung (Westen), entzünde Kerzen und möglicherweise etwas Räucherwerk. Die Opfergaben sollten ebenfalls schon vorbereitet werden.

Nun positioniere man sich in der Mitte des Sacred Chao, um zu bannen! Hierfür eignet sich das erisische Kreuz („EK“), oder noch besser, das etwas umfangreichere discordische Eröffnungsritual von Prince Price (Hine, Phil – Knack und Back Chaos, 1992):

  • Klatsche 5x in die Hände
  • Das Eris’sche Kreuz:

Licht in meinem Kopf

Feuer in meinen Genitalien

Kraft zu meiner Rechten

Lachen zu meiner Linken

Liebe in meinem Herzen.”

  • Ziehe in den vier Himmelsrichtungen und am Zenith Spiralpentagramme*. Ich würde ein heiliges Chao bevorzugen. Was am besten funktioniert sollte durch Versuch und Irrtum geklärt werden.
  • Wende dich gen Osten:

Gesegneter Apostel Hung Mung,

Großer Weiser von Cathay,

Gleiche den Misch und den Masch,

Den Pitsch und den Patsch,

Den Mambo und den Jambo miteinander

Und gewähre uns Gleichgewicht.”

  • Wende dich gen Süden:

Gesegneter Apostel Van Van Mojo,

Doktor des Hoodoo und der Zauber,

Gib uns Voodoo Powert

Und verwirre unsere Feinde.”

  • Wende dich gen Westen:

Gesegneter Apostel Sri Syadasti,

Schirmherr der Bewusstseinserweiternden Drogen,

Lehre uns die relative Wahrheit und feg uns hinweg.”

  • Wende dich gen Norden:

Gesegneter Apostel Zarathud,

Schroffer Eremit,

Gewähre uns Eris’schen Zweifel und die Beständigkeit des Chaos.“

  • Schaue nach oben (oder unten):

Gesegneter Apostel Malaclyse,

Ältester Heiliger von Diskordia,

Gewähre uns Illumination und bewahre uns vor Beknacktheit.”

  • Schau dich um:

Grosse Göttin Discordia,

Heilige Mutter Eris,

Freude des Universums,

Lachen des Weltraums,

Gewähre uns Leben, Licht, Liebe und Freiheit

Und lass unsere verdammte Magick funktionieren!”

  • Heil dir Eris, heil dir Discordia!”

Anschließend wird unter Anwendung von Asana/Pranayama über Sri Syadastis Wesen und mögliche Arten der Kommunikation meditiert. Die benötigte Zeit ist individuell.

Es folgt eine Abwandlung des EK, bei welchem in den vier Himmelsrichtungen jeweilis ein Sacred Chao, ein goldener Apfel oder Pentagon mit der entsprechenden Glyphe darin geschlagen und der Name gechantet wird.

Durch Tranceatmung und Fokus auf die Glyphe wird Kontakt zu der Wesenheit aufgenommen.

Nun schließt man die Augen, im Idealfall sieht man die Glyphe vor sich, welche man als Portal verwendet. Entweder bewegt man sich selbst hindurch oder Sri Syadasti tut dies.

Und jetzt der schwierige Part: Alles loslassen und passiv auf den Kontakt warten und beobachten was passiert.

Botschaften möglichst nicht vergessen und nicht zu aktiv werden, da dann die Gnosis wieder futsch ist…

Zuletzt sollte man die Opfergaben an Sri Syadasti zu sich nehmen und dann zaubern, divinieren, whatever, du verfügst jetzt über die Kräfte der Wesenheit und kannst/solltest sie nutzen. Am Ende sollte außerdem eine Danksagung erfolgen, bei Bedarf eine Bannung… oder man wartet bis die Verbindung von alleine getrennt wird.

°