Es kann losgehen


von Frater Pandagaz 247

Ziel dieses Rituals ist, das Chaos als Navigationssystem zu nutzen und auf eine beliebige Art und Weise, die man selbst definieren kann, zu einem beliebigen, selbst definierten Ziel zu kommen. Vor Einstellung des Navigationssystems nimmt man bildlich gesprochen das Steuer in die Hand und erlangt Kontrolle über potentielle Hindernisse, die zwischen einem selbst und dem Ziel stehen. Vorbereitung: Jeder Teilnehmer erhält eine Darstellung des Vegvísir. Der Vegvísir* ist ein isländischer Runenstab,** der dem Träger die Möglichkeit gibt, auch im rauen Wetter jederzeit seinen Weg zu finden. Die Sigil ist im sogenannten Huld-Manuskript enthalten, das im Jahr 1880 von Geir Vigfusson zusammengestellt wurde und älteres Material enthält. Eine Seite dieses Manuskripts zeigt ein Bild des Vegvísir, teilt seinen Namen mit und erklärt, dasß, „ man, wenn man diese Sigil trägt, niemals seinen Weg im Sturm oder im schlechten Wetter verlieren wird, selbst dann nicht, wenn man den Weg nicht kennt“***

Er befaßt sich intensiv mit dem Aussehen der Sigil und zeichnet in den leeren Kreis im Zentrum eine Sigil ein, die das erwünschte Ziel repräsentiert. Dieses Ziel kann jedes beliebige sein.

  • IAO
  • Willenssatz/Die Route auswählen Der Ritualleiter gibt lediglich vor: „Es ist mein Wille, mein Ziel …“. Die anderen ergänzen jeder für sich, wie sie ihr Ziel erreichen wollen, z.B. „ … auf für mich angenehme Weise zu erreichen“, „ … schnell zu erreichen“ etc. Hierdurch wird, navigationstechnisch gesprochen, die Routenauswahl getroffen. Der Ritualleiter startet nun den Track „Spaces Probes Voyager Saturn“, der bis zum Ende des Rituals weiterläuft. Alle Teilnehmer führen das komplette Ritual in ihrem eigenen Tempo durch.
  • Das Steuer in die Hand nehmen a) Jeder Teilnehmer visualisiert um sich herum einen aus einer großen weißen Leinwand bestehenden Ring, in dessen Zentrum er steht. Nun denkt er an das zu erreichenden Ziel, woraufhin das Gehirn sofort beginnen wird, tatsächliche oder vermeintliche Blockaden in Form von Gedanken zu projizieren. Diese Gedanken werden auf die Leinwand geschleudert, die sich zunächst langsam zu drehen beginnt. Nach und nach werden nun alle gedanklich produzierten Blockaden auf die Leinwand geworfen, während man im Zentrum steht und sich innerlich völlig von ihnen löst; man identifiziert sich nicht mehr mit ihnen, löst sich emotional von ihnen und betrachtet sie lediglich so, wie man einen Film im Kino betrachten würde. Die Leinwand dreht sich immer schneller, bis ein Wirbel aus Gedanken entsteht, den man als neutraler Beobachter betrachtet. b) Nun geht man in sich, fühlt die innere Stärke und Stabilität und spürt, daß man alles im Griff hat. Man lebt sein Leben, anstatt gelebt zu werden. Dieses intensive Gefühl bekräftigt man mit folgendem Mudra:

c) Sobald man das Gefühl des Alles-im-Griff-Habens besonders intensiv spürt, zieht man durch dieses Mudra mit einem kräftigen Einatmen den Leinwandring mit den projizierten Gedanken in seinen Körper, wo der durch das Mudra modifizierte Ring eine Energiekugel bildet.

  • Die Verbindung zum Navigationssatelliten (Chaos) herstellen: a) Man stellt sich mit ausgestreckten Armen und Beinen hin und visualisiert, wie man selbst aus der Energiekugel heraus zu einer Chaosphäre wird mit den Armen, den Beinen, dem Kopf, den Genitalien und den Rippen (die sich visualisiert nach außen strecken) zur Chaosphäre wird. Hierzu in jeden entsprechenden Körperteil einen Strahl der Chaosphäre invozieren und die Körperteile als Strahlen visualisieren: Kopf: oktarin – individuelle Magie; Linker Arm: schwarz – Todesmagie; Linke Rippe (nach außen ausgedehnt): blau – Reichtums- und Wohlstandsmagie; Linkes Bein: grün – Liebesmagie; Genitalien (nach unten ausgedehnt) – gelb: Egomagie; Rechtes Bein: violett oder silbern – Sexualmagie; Rechte Rippe: orange – Magie des Denkens; Rechter Arm: rot – Kampfmagie b) Die Visualisierung immer intensiver werden lassen und zugleich weit über sich eine große, oktarine Chaosphäre visualisieren. c) Die Chaosanrufung **** sprechen und dabei die Visualisierung immer weiter intensivieren*****: OL SONUF VAROSAGAI GOHU VOUINA VABZIR DE TEHOM QUADMONAH – ZIR ILE IAIDA DAYES PRAF ELILA – ZIRDO KIAFI CAOSAGO MESPOLEH TELOCH – PANPIRA MALPIRGAY CAOSAGI – ZAZAS ZAZAS NASATANATA ZAZAS d) Nun visualisieren, wie die große externe Chaosphäre anfängt zu pulsieren und man selbst als Chaosphäre im selben Rhythmus pulsiert.
  • Das Navigationssystem programmieren: Wenn die synchronisierte Pulsierung auf dem Höhepunkt ist, wird der individuell sigillisierte Vegvisír zusammen mit der im Inneren aufgebauten Chaosenergie durch das dritte Auge in die große externe Chaosphäre geschleudert, die daraufhin implodiert.
  • Individuelle Bannung mit dem Satz: „Es kann losgehen“

FUßNOTEN

*Isländisch für „Wegweiser“.

**Oder, anders ausgedrückt, eine Sigil.

***Flowers, Stephen; The Galdrabók: An Icelandic Grimoire, Weiser-Verlag 1989, S. 83-88.

****„Ich herrsche über dich, spricht der Drache, Adler des ursprünglichen Chaos. Ich bin der Erste, der Höchste, der lebt im ersten Äther. Ich bin der Schrecken der Erde, die Hörner des Todes, verströmend die Feuer des Lebens auf Erden“ („ZAZAS ZAZAS NASATANATA ZAZAS“ kann nicht übersetzt werden). Peter J. Carroll, Liber Null & Psychonautik, Edition Ananael 2005, S. 142.

*****Daß die Körperhaltung immer anstrengender wird, ist gewollt, weil die Energien dadurch intensiviert werden.

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