Die Büchse der Pandora


von Frater Pandagaz 247

Pandora („die von allen Beschenkte“) wurde nach der Sage geschaffen, weil Zeus sich an Prometheus rächen wollte, der ihn für dumm verkauft hatte. Hephaistos bildete aus feuchtem Ton eine Frau, Athene machte sie lebendig und bekleidete sie, die Chariten und Peitho (der Geist der Überredung) schmückten sie mit Juwelen, die Horen bekränzten sie mit Blumen; Aphrodite gab ihr Schönheit und Anmut und Hermes lehrte sie alle Arten von List und Betrug. Sie wurde dann nicht zu Prometheus, sondern zu seinem leichtgläubigeren Bruder Epimetheus („der Nachsinnende“) gesandt und brachte eine Büchse mit. Pandora öffnete sie und heraus kamen alle Arten von Übeln und Krankheiten. Nur die Hoffnung blieb auf dem Grund des Gefäßes zurück. (nach Rose, Griechische Mythologie). Nach Monaghan, Lexikon der Göttinnen, war die ursprüngliche Pandora die „Allgeberin“, die Erde in weiblicher Gestalt, die unaufhörlich Nahrung für Menschen und Tiere hervorbrachte. Sie wurde teilweise als riesenhafte Frau dargestellt, die aus der Erde emporstieg, während ihr kleine Männer mit Hammerschlägen den Weg öffneten. In dieser Gestalt wurde sie auch Anesidora („die Gaben Heraufbringende“) genannt. Die Arbeit hat ihren Namen nach der ersten Version.

A. Ziel der Arbeit: Die Ursache einer Angst erkunden und sie besiegen. Es empfiehlt sich, für den Anfang eine kleinere Angst zu wählen, zumal man die Ursache der Angst im Verlauf der Arbeit invoziert. Mit etwas Übung können mit der hier vorgestellten Technik aber auch tiefer gehende Ängste angegangen werden.

B. Materialien: Die Büchse der Pandora und für jeden Teilnehmer ein Stück Papier und ein Stift

D. Ablauf:

  • Zur Einstimmung kann die Geschichte Pandora und Prometheus’ von einer CD gespielt werden, z.B. von der Sammlung „Sagen des klassischen Altertums“ von Gustav Schwab.
  • IAO
  • Willenssatz: „Es ist unser Wille, unsere Ängste zu ergründen und zu besiegen“
  • Gongschlag
  • Alle Teilnehmer rufen ihre ausgesuchte Angst hervor und steigern sich in sie hinein. Wichtig ist hier, daß das Gefühl der Angst und nicht ihr Auslöser/ihre Ursache invoziert wird. Diese Angst wird in einer angsteinflößenden Energiekugel gesammelt und auf Golfballgröße zusammengedrückt.
  • Auf einen zweiten Gongschlag werden alle Kugeln zugleich in die geöffnete Büchse geschleudert; der Ritualleiter schließt sodann die Büchse.
  • Nunmehr meditieren alle darüber, was Auslöser/Ursache der soeben weggeschleuderten Angst ist. Dies sollte nun, da das Angstgefühl weg ist, relativ gut und unvoreingenommen gelingen.
  • Gongschlag
  • Alle Teilnehmer invozieren nun die Ursache ihrer in die Büchse geschleuderten Angst (z.B. eine bestimmte Person, einen Krankheitserreger; eventuell sogar einen Teil seines Selbst). Sinn ist, daß sich die Teilnehmer mit der Ursache ihrer Angst auseinandersetzen und eine Verbindung zu ihr aufbauen. Die Invokation muß so intensiv sein, daß die Teilnehmer sich wie die Ursache ihrer Angst fühlen.
  • Invokation aufrechterhalten. Aus der Rolle der Ursache der Angst heraus ergründen, wovor diese wiederum Angst hat. In diese Angst hineinsteigern, bis man es nicht mehr aushält. Feststellen, was die Ursache dieser Angst ist.
  • Diese zweite Ursache (nicht das Gefühl) sigillisieren.
  • Auf den nächsten Gongschlag wird die Invokation abgeschlossen. Das Invozierte wird entlassen, bis alle Teilnehmer wieder sie selbst sind.
  • Nun wird die Energie der Sigil in sich aufgenommen, bis alle Teilnehmer gut gestärkt und durch die Sigil vollständig geschützt sind.
  • Die Büchse der Pandora wird geöffnet: Sofort werden die eingeschlossenen Ängste sich auf ihre – nun aber durch die Sigillen gestärkten – Träger stürzen. Die Ängste werden damit entweder besiegt oder zumindest massiv geschwächt.
  • IAO

Hinweis: Die Sigillen können wunderbar als Amulett zum Schutz vor einem erneuten Auftreten der entsprechenden Angst verwendet werden. Es ist aber unbedingt zu beachten, daß die Sigil zwar vor der Angst schützt, nicht aber die Beschäftigung mit der Ursache der Angst entbehrlich macht. Diese Auseinandersetzung wird jedoch erheblich erleichtert, da das blockierende Angstgefühl gebannt wird.

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